Seit ihrer Gründung vor 43 Jahren setzt sich die taz für Umweltschutz und gute soziale Standards in der Arbeitswelt ein. Deshalb haben wir uns in Zusammenarbeit mit der Berliner Fahrradmanufaktur Ostrad einen Wunsch erfüllt: ein korrektes Fahrrad, ökologisch, sozial - und optisch.
Wer das Auto stehen lässt und stattdessen mit dem Rad fährt, spart etwa 90 Prozent CO2. Aber wie klimafreundlich ist es eigentlich, wenn die Einzelteile des Fahrrads bereits vor Inbetriebnahme einmal quer über den Ozean geschippert wurden? Rhetorische Frage, logisch. Deshalb suchten wir nach lokalen Alternativen. Die Teile sollten idealerweise von familiengeführten Unternehmen, die in Europa produzieren, hergestellt werden. Wir haben sie gefunden und können Ihnen ein Rad präsentieren, das im weitesten Sinne "gut" ist.
Zusammengebaut wird das Rad in der Berliner Fahrradmanufaktur Ostrad. Der federnde Stahlrahmen ist umweltfreundlich und elegant, Nabendynamo und -schaltung sind besonders leichtgängig und langlebig, und durch die Möglichkeit, einen Vorderradgepäckträger anzubringen, steht der nächsten Fahrradtour nichts mehr im Weg. Höchstens Sie selbst.
Völker, tretet die Pedale!
Das taz Rad ist online über den taz Shop zu beziehen. Die Frachtkosten betragen innerhalb Deutschlands 20 Euro.
Sie erhalten das Fahrrad auch direkt beim Hersteller Ostrad.
Winsstraße 48, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg, Telefon (030) 443 413 93.
10 % Rabatt werden taz-UnterstützerInnen gewährt und gilt für alle, die die taz aktuell über einen der folgenden Wege unterstützen:
Abo: gültiges Abo der taz oder Le Monde diplomatique
Geno: Mitglieder der Genossenschaft
EKG: Mitglieder der taz-EntwicklungsKG
taz zahl ich-Beitrag: aktive taz-zahl-ich-Unterstützung
Sie erhalten die 10 % Rabatt auch bei Ostrad: Fordern Sie per Email ein Rabattzertifikat von uns an: tazshop@taz.de. Beim Kauf legen Sie dieses Zertifikat bitte dem Händler vor.
Übersicht von Fahrrädern und Fahrradzubehör
Bei der Zusammenstellung der Einzelteile für unser Rad haben wir darauf geachtet, dass sie von familiengeführten Unternehmen, möglichst aus Europa, hergestellt werden. In diesen Unternehmen werden gute Arbeitsbedingungen und eine verantwortliche Wirtschaftsweise großgeschrieben.
Rahmen mit Gabel: Columbus, Bielefeld
Bei Columbus werden seit 40 Jahren Rahmen in Manufaktur hergestellt. Gebaut werden sie in Bielefeld und Columbus legt dabei viel Wert auf individuelle Gestaltung, so dass alle ihr persönliches Qualitätsrad bekommen. Dafür arbeiten sie mit zahlreichen anderen Hersteller*innen zusammen.
Steuerlager, Kurbelgarnitur + Innenlager: Stronglight, Frankreich
Die Firma „Stronglight“ für Fahrradpedale wurde 1906 von Achille Haubtmann in Saint-Etiènne gegründet. Vom Oberrhein stammend, wanderte er in die USA aus und heiratete dort eine Französin. Der Liebe wegen zog er mit ihr nach Frankreich, wo bis heute von dem Kleinstunternehmen hochwertige Tretlager, Kettenblätter und Pedale anfertigt werden, die auch bei Profiteams beliebt sind.
Felgen: RYDE, Niederlande
Aus der französischen Traditionsmarke Rigida und der niederländischen Van Schothorst wurde 1989 die Rigida Group, die nach und nach auch weitere Firmen wie die belgische Alesa aufkaufte. Mittlerweile haben sie einen weiteren Sitz in Ungarn und produzieren in Europa und Asien. Im Sinne einer „jungen und dynamischen Ausstrahlung“ heißt die Gruppe mit Hauptsitz in Boxmeer heute RYDE.
Speichen: DT Swiss, Schweiz
DT Swiss, in den neunziger Jahren von drei Schweizern gegründet, ist ein sogenannter „Hidden Champion“: Weltmarktführer in ihrem Bereich, aber gar nicht so berühmt dafür. Die Kleinteile, die sie herstellen (Naben, Nippel, Felgen, Klemmsysteme, Dämpfer, Federgabeln) sind hochwertig und läppern sich zumindest ökonomisch gesehen. Ruhm bringt das jedoch anscheinend weniger.
Nabendynamo: SON (Schmidts Original Nabendynamo), Tübingen
Fahrradtüftler-Garage-Band: Wilfried Schmidt hat schon früh – in der Garage der Eltern - selbst Maschinen gebaut. Zunächst fertigte er damit Klarinettenblätter an, doch im Rahmen seiner Masterarbeit erfand er einen getriebelosen Nabendynamo. Der wurde 1992 auf einer Messe vorgestellt und sofort erfolgreich. So erfolgreich, dass Schmidt aus der Garage in die eigene Tübinger Werkstatt ziehen konnte. Dort beschäftigt er heute knapp 25 Menschen und bedient einen kleinen, feinen Markt von Fahrradhersteller*innen.
Scheinwerfer und Rücklicht: Busch und Müller, Meinerzhagen
Busch und Müller sind ein 200 Mitarbeiter*innen beschäftigendes Mittelstandsunternehmen mit Sitz und Produktion in Meinerzhagen, NRW. Sie stehen vor allem für und auf Innovation in Sachen Fahrradbeleuchtung. Aktuell arbeiten sie an der Durchbrechung der 100-Lux-Grenze für Dynamo-Scheinwerfer.
Lenker, Vorbau, Sattelstütze: Humpert, Wickede, Ruhr
1918 gegründet, feiert das Unternehmen in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag und befindet sich immer noch in Familienhand. Anfangs stellte Humpert noch eine breite Masse an Fahrradzubehör her, mittlerweile hat sich die Firma auf die Herstellung von Fahrradlenkbügeln spezialisiert und gehört in dieser Branche als sogenannter „Hidden Champion“ zu den Weltmarktführern.
Pedale: Büchel, Fulda
Die Brüder Hugo und Karl eröffneten 1920 eine kleine Fabrik in Thüringen, wo Werkzeugbüchsen und Stimmgabeln hergestellt wurden. Die Umstellung auf Fahrradteile wie Naben und Pedale hat sich ausgezahlt. Heute wird nach zahlreichen „Joint Ventures“ in Europa, China und Osteuropa produziert und das Unternehmen gewann den „Großen Preis des Mittelstands“ für seine „hohe Flexibilität“.
Kette: Sram, Chicago, Niederlande, Taiwan
F.K. Day, der 1987 mit seinem Bruder Stanley die Firma Sram in Chicago gründete, schaffte den Durchbruch mit einer in den Lenker integrierten Schaltung. Heute ist die Firma weltweit vertreten, kaufte einige Produzenten auf und legt Wert darauf, die gewachsene Marktkraft auch positiv einzusetzen: Innovation, gutes Arbeitsklima und Entwicklungshilfe. Sie spenden Fahrräder und konzipierten das Buffalo-Bike. Dieses ist unverwüstlich und wird weltweit, zum Beispiel in Sambia oder in Sri Lanka, von Hunderttausenden genutzt, um Medikamente zu transportieren und zu Arbeit und Schule zu gelangen.
Gepäckträger: tubus carrier systems GmbH, Münster
Nach eigenen Angaben sind „tubus“, die in Deutschland produzieren und ihren Sitz in Münster haben, zu allen nett: Zu Häftlingen, die sie resozialisieren, zu Menschen mit Behinderung, die bei ihnen arbeiten, zu den Bienen auf ihren Streuobstwiesen und zu ihren Kund*innen, denen sie Sicherheit und Komfort garantieren. Aber ihre Produkte, wie den Gepäckträger ihrer Marke „racktime“, quälen sie täglich im Testlabor. Tubus gehört mittlerweile zu Hebie, ein traditionsreiches familienunternehmen aus Bielefeld.
Sattel und Griffe: Brooks, Vereinigtes Königreich
Bei Birmingham in den englischen East Midlands werden in Handarbeit traditionsreiche Ledersattel gefertigt. John Boultbee Brooks, der Ende des 19. Jahrhunderts von seinem Pferd abstieg und Fahrräder gemütlicher machen wollte, brachte diese Firma hervor. Heute gehört sie dem Riesen Selle Royal und bietet dennoch von Tour de France Legenden geschätzte Edelprodukte an.
Schutzbleche: Gilles Berthoud, Frankreich
Prêt-à-Rouler: Exklusive Qualität und schickes Design, gefertigt in einer Manufaktur im idyllischen Pont-de-Vaux, Frankreich. Gilles Berthoud und seine Werkstatt scheinen ihre Produkte, seien es Schutzbleche, Ledersattel, Gepäckträger oder Fahrradtasche, stets mit großer Liebe zu versehen.
Bremsen: Shimano, Japan, Tschechien
1921 begann Shozaburo Shimano in Sakai, Japan, Freilaufritzel zu fertigen und achtete bereits darauf, dass gute Qualität stets erschwinglich bleiben müsse. Die Firma ist immer noch mehrheitlich in Familienbesitz, doch sie expandiert weltweit. Obwohl Roboter große Teile der Arbeit erledigen, sind weltweit circa 13.000 Menschen bei Shimano beschäftigt und sprechen von fairen Arbeitsbedingungen. Der europäische Standort liegt in Tschechien.
Bereifung+Schlauch: Schwalbe, Reichshof
Die Marke Schwalbe gehört dem Unternehmen Bohle, welches 1922 gegründet wurde und heute in dritter Generation familiengeführt läuft. In Deutschland und den weiteren europäischen Standorten beschäftigen sie gute 200 Mitarbeiter*innen, die Produktion allerdings findet in Indonesien statt, wo weitere 3800 Menschen arbeiten. Wer so viel schafft, kann auch geben: Schwalbe ist fleißiger Sponsor in Radsport, Triathlon und Tischtennis.
Kettenschutz: Horn, Gottmadingen
Die seit 1987 familiengeführte Horn GmbH fertigt hochwertige Kettenschutze mit dem Namen „Catena“ an. Doch sie sind eigentlich viel, viel, vielseitiger: Sie können nämlich auch Heizsysteme und sogenannte „Reizstromelektroden“. Was das ist? Elektrisch leitfähige Silikonplatten mit einvulkanisierter Anschlussleitung. Noch Fragen?
Seitenstütze: Pletscher, Schweiz
In dem kleinen Unternehmen Pletscher, welches 40 Mitarbeitende beschäftigt, wird seit 1919 „Aluminium-Druckgusswerk“ zukunftsorientiert betrieben. So macht man Gepäckträger, Stützen und Schutzbleche, doch auch die passenden Werkzeuge, die zur Montage benötigt werden. Desweiteren unterstützen sie gute Ideen zur Entwicklung eigener Produktideen.
Sie können die richtige Rahmengröße in cm ermitteln, indem Sie Ihre Schritthöhe mit dem Faktor 0,66 multiplizieren. Liegt der theoretische Wert zwischen zwei Größen, gilt folgende Faustregel:
- bei sportlicher Fahrweise eher den kleinen Rahmen
- bei tourenorientierter Fahrweise eher den größeren Rahmen
- bei gefederten Sattelstützen ca. 5 cm von der theoretischen Größe abziehen
Hier eine Tabelle zur groben Orientierung:
Körpergröße / Rahmenhöhe |
155 - 165 cm / 47 - 50 cm |
165 - 170 cm / 50 - 52 cm |
170 - 175 cm / 52 - 55 cm |
175 - 180 cm / 55 - 58 cm |
180 - 185 cm / 58 - 61 cm |
185 - 190 cm / 61 - 63 cm |
190 - 195 cm / 63 - 66 cm |
Das taz Rad ist online über den taz Shop zu beziehen oder direkt beim Hersteller Ostrad, Winsstraße 48, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg, Telefon (030) 443 413 93.