GEGEN MORAL
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Die neue Ausgabe von taz FUTURZWEI bedient keine Schubladen. Es fackelt sie ab. Es brettert gegen die Dauererregung und Dauerempörung, gegen die reflexhafte Nazifizierung und Linksideologisierung von Leuten, gegen das Einsperren in politische Lager, die es gar nicht mehr gibt, gegen das Überpinseln von Gedichten, gegen die Verhöhnung von Gendertoiletten, die Illusion einer besseren Hashtag-Welt und das radikal unpolitische Moralisieren, was ganz oft nur sagen will: Ich bin super, du bist schlimm. Man kann nicht gegen Diskriminierung kämpfen, indem man den alten weißen Mann diskriminiert, man kann nicht tolerant sein, indem man No-Tolerance-Schilder hochhält, man kann nicht das Arschloch-Problem verkleinern, indem man jeden zum Arschloch erklärt, der den Argumentationskorridor des eigenen Stammes verlässt. Man sollte sich die Idee ganz schnell abschminken, dass man selbst ein besserer Mensch ist. Erst dann kann man anfangen, ein besserer Mensch zu werden, und sich der Frage widmen: Worum geht es eigentlich?
Gespräche mit der Philosophin Svenja Flaßpöhler und dem Schriftsteller Robert Pfaller, Essays des Literaturkritikers Ijoma Mangold, des Kunstkritikers Raimar Stange, des Sozialpsychologen Harald Welzer und des Publizisten Jan Feddersen.
„Für ein Gender-Sternchen hat sich noch nie jemand was kaufen können.“ Robert Pfaller
„Wenn eine Frau Sex mit ihrem Vorgesetzten haben will, bitte. Das als unfeministisch zu bezeichnen, da fängt die Prüderie doch schon an.“ Svenja Flaßpöhler
„Ich bin ein Feind geworden. Ein Weißer, das ist schon anstößig an und für sich. Und außerdem ein Mann, schlimm obendrein. Schwul? Nicht mehr opferig genug.“ Jan Feddersen
„Weil ich es schon für statistisch unwahrscheinlich halte, dass ausgerechnet ich ein moralisch besserer Mensch sein sollte als mein Gegenredner, beiße ich mir lieber auf die Zunge, als mein Argument moralisch aufzuladen.“ Ijoma Mangold
Und:
Angriff auf Zivilgesellschaft: Autoindustrie, CDU, FDP und AfD greifen die Umweltverbände an. Was steckt dahinter?
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NEU: Frag Frank: Darf man der Kassiererin im Supermarkt einen schönen Abend wünschen, wo sie doch sicher keinen hat? Sinnvolle Antworten auf sinnlose Fragen.
taz FUTURZWEI N°9 Erscheinungsdatum: 12. Juni. Der Abo-Auflage liegt "Movum" bei, das Umweltmagazin des Deutsche Naturschutzrings (DNR).
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