Sie pflegen Gutshöfe in der niedersächsischen Heide, kaufen Anwesen in mecklenburgischen Gemeinden, betreiben ein Rittergut und Landschlösser in der sachsen-anhaltinischen Provinz, ewirtschaften Bauernhöfe im sächsischen Freistaat oder bauen Hütten aus Weiden in Ostwestfalen.
Seit Jahren siedeln sich extreme Rechte bewusst in ländlichen Regionen der Bundesrepublik an, um dort mit ansässigen völkischen Großfamilien »nationale Graswurzelarbeit« zu betreiben. Ihr Streben ist gegen die liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen veraltete Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk, bemühen sich um private Schulen, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke. Sie bringen sich in Bürgerinitiativen gegen Windräder oder bei regionalen Öko-Verbänden ein, unterstützen AfD oder NPD und kämpfen gegen die »Überfremdung der deutschen Heimat«.
Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung und geben hier erstmals einen bundesweiten Überblick über eine unterschätzte Gefahr.
Ch. Links Verlag, 2019, 264 Seiten, broschiert
Zeitgeschichte im Großformat
Besonders mild
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